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Unser Arbeitshilfeprojekt |
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Herausforderung
Die Arbeitslosigkeit, vor allem jüngerer Menschen und Frauen, ist ein großes Problem.
Der Handel
speziell Textil/Bekleidung und Möbel,
ist ein Bereich mit guten Vermittlungschancen.
Deshalb gilt es hier, Förderplätze zu schaffen.
Neue Armut
erfordert neue Lösungen.
Antwort
Die Verknüpfung dieser Aspekte ergibt die Projektidee ‘Soziales Kaufhaus’:
Mit dem Projekt ‘Soziales Kaufhaus’ entsteht ein Warenhaus, das mit seinem Angebot an Waren- und Arbeitsbereichen eine Versorgungsstruktur aufbaut, die unterschiedlichste Bedürfnisse berücksichtiget.
Mit einem umfangreichen, den Erfordernissen des täglichen Lebens angepassten Warensortiment, trägt das ‘Soziale Kaufhaus’ zu einer verbesserten Versorgung bedürftiger Menschen bei. Im Rahmen von schon bisher durchgeführten Recyclingaktivitäten, die im ‘Sozialen Kaufhaus’ in gebündelter Form zueinander kombiniert werden, und im Rahmen von extrem preisgünstig zugekaufter Neuware, kann ein preislich und qualitativ sehr attraktives Warenprogramm vorgehalten werden.
Gleichermaßen umfangreich ist das Angebot an Arbeitsbereichen und daraus resultierenden Qualifizierungsmöglichkeiten, die das ‘Soziale Kaufhaus’ als Arbeitshilfeprojekt bietet. Arbeitslosen und langzeitarbeitslosen Menschen bietet sich hier die Chance, Arbeitsfähigkeiten und -fertigkeiten so zu erweitern, dass eine spätere Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt möglich wird.
So werden wir mit diesem neuen Arbeitsprojekt unserer sozialen Aufgabenstellung auf zweifache Weise gerecht: Wir können einerseits weiteren Menschen, die sonst keine Chance am Arbeitsmarkt hätten, ‘Arbeitsgelegenheiten’ im Rahmen des SGB II § 16.3 anbieten, sie beruflich qualifizieren und damit ihre Vermittlungschancen auf den ersten Arbeitsmarkt erhöhen. Andererseits werden wir die Versorgung einer steigenden Zahl von sozial Schwachen in Krefeld-Uerdingen zielgerichtet mit einem breiten Angebot von sehr preisgünstigen und attraktiven Waren verbessern.
Projektgestaltung
- MaßnahmeteilnehmerInnen
Zum Personenkreis der im Sozialen Kaufhaus Beschäftigten zählen langzeitarbeitslose ALG II EmpfängerInnen und Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, die ihren Ausdruck finden innerhalb von Suchtproblemen, psychischen Schwierigkeiten oder aber Minderbegabung und Lernbehinderung. Art und Umfang der Schwierigkeiten liegen in unterschiedlicher Ausprägung vor, wodurch sich auch ein unterschiedliches Leistungs- und Fähigkeitsprofil der Arbeitsgruppe ergibt. Durch das Angebot verschiedener Arbeitsbereiche mit gestaffelten Anforderungsebenen können Förderstrukturen aufgebaut werden, die den speziellen Bedürfnissen jedes/r einzelnen TeilnehmerIn eines entsprechend durchmischten Personenkreises gerecht werden.
Darüber hinaus können mit den unterschiedlichen Bereichen und Anforderungen gezielt spezielle Personenkreise, wie Frauen oder Jugendliche, angesprochen werden.
- Förderung
Die Förderung der im Sozialen Kaufhaus beschäftigten Personen beinhaltet zwei wesentliche Zielorientierungen:
- Persönliche Stabilisierung
Die bereits erwähnten persönlichen und sozialen Schwierigkeiten der in der Einrichtung beschäftigten Personen führen dazu, dass Fragen der allgemeinen Persönlichkeitsförderung zunächst im Vordergrund stehen müssen. Das heißt, um den Prozess der beruflichen Perspektivenfindung, der beruflichen Förderung und Qualifizierung zu erarbeiten, müssen Maßnahmen zur Herstellung von Grundarbeitsfertigkeiten und Stabilisierung der sozioemotionalen Anteile der Arbeitsfähigkeit vorgeschaltet werden. Durch den Einstieg in einen der vorbenannten Arbeitsbereiche wird mit der Förderung von Arbeitsfähigkeiten gleichzeitig die Auseinandersetzung mit eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Grenzen, Bedürfnissen und Defiziten installiert. Die in der engen Zusammenarbeit mit Anleiter und Mitgliedern der Arbeitsgruppe entstehende Vertrauensbasis bietet die Plattform für eine gemeinsame Wahrnehmung und Aufarbeitung sowohl persönlicher als auch beruflicher Defizite und Stärken, Neigungen und Interessen und mündet in eine konkrete Zielplanung zur persönlichen und beruflichen Förderung.
- Berufliche Förderung und Qualifizierung
Der Verlauf von beruflicher Förderung und Qualifizierung wird in den regelgerechten Arbeitsablauf integriert.
Innerhalb der gemeinsamen Zielfindung wird der Rahmen der beruflichen Förderung festgelegt. Im Sozialen Kaufhaus konkretisiert sich dies entweder im Angebot der Qualifizierung in einem der unterschiedlichen Arbeitsbereiche ( z.B. Lagerhaltung, Verwaltung ) oder aber in einem gestaffelten Förderprogramm. In aufeinander abgestimmten Schritten kann damit das Ziel einer IHK- anerkannten Berufsausbildung angestrebt werden.
Mit weiterführenden, außerhalb der Einrichtung durchgeführten Qualifikationsmaßnahmen, Praktika und Arbeitserprobungen werden realistische Möglichkeiten zur Vermittlung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen.
- Personelle Ausstattung, Anleitung und Betreuung
Im Sozialen Kaufhaus werden bis zu 20 Personen innerhalb der Arbeitsgelegenheiten beschäftigt sein. Innerhalb der Anleitung, Betreuung und verantwortlicher Leitung werden 3 Mitarbeiter eingesetzt sein.
Von Mitarbeiterseite wird neben einer sozialarbeiterischen, therapeutischen zumeist noch eine handwerkliche oder kaufmännische Ausbildung vorgehalten, um sowohl den Aspekt der persönlichen Betreuung, als auch den der beruflichen Förderung berücksichtigen zu können. Eine Doppelqualifikation spielt vor dem Hintergrund eine nicht unwesentliche Rolle, als eine personelle Trennung bezüglich Anleitung und sozialer Begleitung nicht vorgesehen ist, sondern wie oben erwähnt innerhalb des Arbeitsablaufes durch den jeweils zuständigen Mitarbeiter gewährleistet wird.
Das Objekt ‘Soziales Kaufhaus’
- Standort
Das ‘Sozialkaufhaus’ hat seinen Standort in Krefeld-Uerdingen, Oberstraße 19-21. Durch diese zentrale Lage erstreckt sich das Einzugsgebiet von Uerdingen, Bockum, Oppum, Linn, Gellep-Stratum usw..
Der Standort liegt verkehrsgünstig mitten im Stadtteilzentrum Krefeld-Uerdingen, mit sehr guter Anbindung aller genannten Stadtteile an dem öffentlichen Verkehrmitteln (Bus und Bahn).
- Fläche
Die Gesamtfläche beträgt ca. 850qm, in die sich die Verkaufsfläche ca. 400qm, Lagerfläche, Aufarbeitungs- und Werkstattfläche, Büro- und Aufenthaltsraum sowie die Sanitärräume aufteilen.
- Sortiment und Warenbezug
Als ständiges Warensortiment werden im Sozialen Kaufhaus Textilien, Möbel und Haushaltsartikel aller Art vorgehalten.
Diese Waren resultieren zum größten Teil aus Sachspenden. Mit der Entgegennahme und Aufarbeitung von Secondhand Artikeln führen wir somit den Recyclinggedanken fort, der aufgrund ökologischer Erwägungen und aufgrund einer steigenden Anzahl bedürftiger Menschen bislang schon bestimmendes Element innerhalb des Möbel- und Textilbereiches war.
Durch den extrem günstigen Zukauf, aber auch durch gespendete Gebrauchtwaren wird die Angebotspalette erweitert und im Rahmen eines kundenorientierten Konzeptes in der Attraktivität gesteigert. Einen darüber hinausgehenden Bedarf kann das Sozialkaufhaus durch das Angebot ergänzender Sortimente abdecken.
- Arbeitsbereiche
Der Möbelbereich ist in zweifacher Aufgabenstellung tätig. Im Rahmen unseres Abholungsservice werden private Sachspenden direkt bei den jeweiligen Spendern abgeholt. Daneben ist der Möbelbereich für Entrümpelungen und Haushaltsauflösungen zuständig. In diesem Zusammenhang wird gebrauchtes Mobiliar, das ansonsten als Müll entsorgt werden müsste, für den Verkauf im Sozialkaufhaus verwendet und entsprechend aufgearbeitet. Zusätzlich werden Möbel - und Einrichtungsgegenstände als Spenden von Privatpersonen entgegengenommen und ebenfalls nach Aufarbeitung im Werkstattbereich zum Verkauf angeboten. Somit stellen sich für den Bereich Möbelrecycling zwei Aufgabenschwerpunkte:
Es werden Kundenaufträge in den Bereichen Entrümpelungen und Haushaltsauflösungen bedient; gespendetes oder aus Entrümpelungen resultierendes Mobiliar wird im Werkstattbereich unter Berücksichtigung von Funktionalität und Optik aufgearbeitet.
Im Textilbereich wird die Sammlung und Aufarbeitung gebrauchter Textilien durchgeführt. Dies geschieht über die Annahmestelle gespendeter Bekleidung von Privatpersonen. Die Kleidungsstücke werden im Aufarbeitungsbereich gesichtet, sortiert, gewaschen.
Sie gelangen danach in den Verkaufsbereich des Sozialen Kaufhauses und werden zum Verkauf angeboten. Als eine weitere Ausgabestelle wird unsere Kleiderhilfe bedient, in der besonders bedürftige Menschen (Obdachlose) mit Kleidung versorgt werden.
- Warendurchfluss
Um in beiden Bereichen, sowohl Möbel- als auch Textilrecycling, reibungsfreie Abläufe zu gewährleisten, ist eine gut organisierte Lagerhaltung und -systematik erforderlich. Das gleiche gilt jedoch auch für alle anderen Warenarten.
Alle eingehenden Waren durchlaufen die Verkaufsvorbereitung. Gebrauchte Waren werden gesichtet, kontrolliert und auf Qualität überprüft. Neuwaren, genauso aber auch gebrauchte Artikel werden logistisch erfasst, ausgezeichnet und zu im Verkaufsbereich erforderlichen Sortimenten zusammengestellt. Im Verkaufsbereich werden die Artikel arrangiert und zum Verkauf präsentiert. Neben dem hierfür erforderlichen kreativen ist speziell im Möbelverkauf das für den Auf- und Abbau notwendige handwerkliche Geschick von Bedeutung.
- Verkauf
Der Verkauf beinhaltet im Wesentlichen die Beratung und Betreuung der Kundschaft. Der Überblick über das Sortiment, Sachkenntnis zu den einzelnen Warengruppen, aber vor allem soziale Kompetenz im Kontakt zum Kunden stehen hier im Vordergrund. Daneben ist im Verkauf eine kontinuierliche Ordnung und Sauberkeit von Wichtigkeit.
Soziale Kompetenz ist ebenfalls bei der Tätigkeit im Kassen- und Informationsbereich sowie an der Telefonzentrale gefordert. Voraussetzung für die Arbeit in diesem Bereich ist die Kenntnis des Warensortiments, der Abläufe und der Systematik im Sozialen Kaufhaus.
- Verwaltung
Die Tätigkeit im Verwaltungsbereich befasst sich mit den Gesamtabläufen des Sozialen Kaufhauses. Hierzu zählen Lieferschein- und Rechnungserstellung, Kassenabrechnung, Ausfertigung von Schriftstücken nach Vorlage sowie im weiteren Bereich organisatorische Tätigkeiten in Verbindung mit Tourenplanung, Auslieferungsterminen und Schichtplänen. Viele dieser Tätigkeiten werden am PC durchgeführt werden.
Zusammenfassung
Mit dem Arbeitshilfeprojekt ‘Soziales Kaufhaus’ wurden konzeptionell bislang getrennt voneinander operierende Projekte unter einem Dach zusammengefasst.
In diesem Kontext ist es möglich, Arbeitsinhalte effektiver zu verknüpfen und somit auch Qualifizierungsformen zu etablieren, die von der Förderung in Einzelarbeitsbereichen über die Vernetzung mehrerer Bereiche bis hin zu einer von der IHK anerkannten Berufsausbildung reichen.
Gleichzeitig wird mit einem qualitativ und quantitativ erweiterten Warenangebot die Versorgung einer steigenden Anzahl bedürftiger Menschen verbessert.
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© by 2011-2016 Obdachlosenhilfe linker Niederrhein e. V.
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